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HANNAH – Deutschlandkonferenz

Im Rahmen des HANNAH Projekts lädt der Jugend- & Kulturprojekt e.V. gemeinsam mit Centropa – Zentrum für jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e.V. vom 13. bis 14. Juni 2022 zur HANNAH – Deutschlandkonferenz in die KulturCentrale in Dresden.

Angesichts der zunehmenden antisemitischen Vorfälle in den letzten fünf Jahren in ganz Europa, konzentriert sich das HANNAH-Projekt auf die Förderung der jüdischen Geschichte, die Stärkung des Gedenkens an die Shoah und den Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland, Griechenland, Serbien und Polen durch Schulungen zum Kompetenzaufbau, durch Sensibilisierungsmaßnahmen und politische Empfehlungen.

HANNAH setzt sich dafür ein, das bestehende Wissen zu erweitern, neue Erinnerungsformen wiederzubeleben, das Bewusstsein für Antisemitismus zu schärfen, innovative Methoden zur Bekämpfung von Hass und Diskriminierung gegen Jüdinnen und Juden zu entwickeln und Aktivitäten zum Kompetenzaufbau und zur Bewusstseinsbildung auf lokaler und europäischer politischer Ebene durchzuführen.

 

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13. Juni 2022

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16:00 Uhr – Begrüßung und Eröffnung

17:00 Uhr – Präsentation des HANNAH Projekts

17:30 Uhr – Workshop von Centropa über digitales Storytelling und europäisch-jüdische Familiengeschichten

Der zirka einstündige interaktive Workshop gibt einen Einblick hinter die Kulissen der Arbeit des jüdischen Geschichtsinstituts Centropa, das jüdische Familiengeschichten und Fotos in 15 Ländern dokumentiert und für künftige Generationen bewahrt und multimedial aufbereitet. Konkret ermöglicht der Workshop den Teilnehmenden, in einem angeleiteten „Webquest“ die multimedialen Materialien von Centropa zu entdecken.

Abschließend werden Johanna Blender und Fabian Rühle, die das Hamburger Büro von Centropa vertreten, gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutieren, welche Rolle Projekte der Oral History in der heutigen Erinnerungsarbeit spielen und wie digital aufbereitete jüdische Familiengeschichten wie die des Centropa-Archivs eine breitere Öffentlichkeit erreichen können.

19:00 Uhr – Premiere des HANNAH-Dokumentarfilms über Hamburg und anschließende offene Diskussionsrunde

Die Dokumentation über Hamburg ist Teil der Dokumentarserie HANNAH – Challenging and Debunking Antisemitic Myths, die sich auf jüdisches Leben in den fünf europäischen Städten Athen, Dresden, Novi Sad, Krakau und Hamburg konzentriert. In der Hamburger Folge wird die Geschichte der Jüdinnen und Juden von ihrer ersten Ansiedlung in Hamburg bis heute anhand von Interviews mit Historikern, Mitgliedern der jüdischen Gemeinde und Vertretern der Zivilgesellschaft wie Rabbiner Bistritzky, Stefan Hensel, Carmen Bisotti und weiteren dargestellt.

19:45 Uhr – Digitale Ausstellung von Centropa über europäisch-jüdische Familiengeschichten

20:30 Uhr – Live-Konzert mit TROjKA (Polka – Klezmer)

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Das Trio aus Dresden begeistert sein Publikum mit seinem außergewöhnlichen Zusammenspiel aus Cello, Gitarre und Klavier. Mit ihrem frischen ausgelassenen Mix aus Weltmusik, Polka, Klezmer und Rock touren der Gitarrist Rico Wolf, der Pianist Albrecht Schumann und der Cellist Matthias Hübner alias TROjKA seit 2012 munter durch die Republik. Dabei fehlt es den drei Musikern und Komponisten niemals an spielerischer Raffinesse, Lebensfreude und Selbstironie. www.trojka-musik.de

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14. Juni 2022

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17:00 Uhr – Begrüßung

17:15 Uhr – Eröffnung HANNAH World Café

Im Rahmen des HANNAH World Cafés werden die TeilnehmerInnen die Möglichkeit erhalten in kleinen Gruppen intensiv über jüdische Kultur in Dresden und Sachsen sowie über Möglichkeiten der Bekämpfung von Antisemitismus zu diskutieren. Es wird mehrere Thementische geben, die unter anderem von Historiker Daniel Ristau, Benjamin Winkler von der Amadeu Antonio Stiftung und der Leiterin der Jüdischen Woche Dresden Avery Gosfield moderiert werden.

Welche Zugänge eröffnen Bildquellen zu Antisemitismus und Holocaust? – Gesprächsleiter Daniel Ristau (Historiker): Aus der Zeit des Nationalsozialismus sind hunderte Fotografien bekannt, die Ausgrenzung, Verfolgung und Massenmord dokumentieren. Bei kritischer Einordnung erlauben sie als historische Quellen eine Annäherung an die Frage, wie der Holocaust möglich war.

Welche Rolle spielt Antisemitismus bei den aktuell verbreiteten Verschwörungstheorien? – Gesprächsleiter Benjamin Winkler (Amadeu Antonio Stiftung):  In den zwei Pandemie-Jahren hat die Verbreitung von Verschwörungserzählungen zugenommen. Jedoch nur in wenigen Fällen wurden direkt Jüdinnen und Juden als „Verschwörer“ oder „Strippenzieher“ der Pandemie benannt. Antisemitismus äußert sich in den aktuellen Erzählungen subtil und verdeckt. Zunächst geht es deshalb am Tisch um die Frage, wo den Teilnehmenden im Kontext der Erzählungen Antisemitismus (Text, Bild, Struktur) aufgefallen ist. Eine weitere Frage sucht nach Antworten, wie man Menschen auf den Zusammenhang zwischen Verschwörungserzählungen und Antisemitismus aufmerksam machen kann.

Wie kann der Antisemitismus mit innovativen Methoden bekämpft werden? – Gesprächsleiter Avery Gosfield (Jüdische Woche).

Wie kann man Dresden attraktiver für jüdisches Leben machen? – Gesprächsleiter TBA

19:00 Uhr – Premiere des HANNAH-Dokumentarfilms über Dresden und anschließende offene Diskussionsrunde

Die Episode über Dresden ist Teil der Dokumentarserie HANNAH – Challenging and Debunking Antisemitic Myths, die sich auf das jüdische Leben in den fünf europäischen Städten Athen, Dresden, Novi Sad, Krakau und Hamburg konzentriert. In der Dresden-Episode haben die Zuschauer die Möglichkeit, mit dem Historiker Daniel Ristau eine kurze Reise durch die Geschichte der Juden in Dresden zu erleben und mehr über die Herausforderungen zu erfahren, denen sich die jüdische Gemeinde in Dresden heute gegenübersieht, sowie über die Art und Weise, wie sie ihre Kultur und Traditionen zelebriert. In der Dokumentation kommen verschiedene Gemeindemitglieder, Politiker, Künstler und Kunstschaffende zu Wort.

20:00 Uhr – Vernissage & Konzert @ Full Moon Gallery

BEGEGNUNGEN – TEXTE ALS FUNDSTÜCKE – Ausstellung von Marion Kahnemann

Die Künstlerin arbeitet zum größten Teil mit Fundstücken, die von Menschen gemacht und von deren Gebrauch geprägt sind – jedes mit seiner eigenen Geschichte, weggeworfen von Menschen. Dabei geht es Marion Kahnemann darum, diesen Objekten den menschlichen Kontext zurückzugeben – auch, wenn es nun ein anderer ist. Daneben erkundet sie die Möglichkeiten der Interaktion von Textlichem und Visuellem. Der Umgang mit Texten ist Teil eines längeren Prozesses, in welchem sie das Gefundene zueinander in Beziehung setzt. Das Gefundene kann Objekte, Materialien, Texte, Geschichten, Erfahrungen, Begegnungen, „Vergegnungen“ (Buber) oder auch nur einfache Entdeckungen während des Schaffens umfassen. Daraus ergibt sich eine Art Dia-,Tria- oder Tetralog – quasi ein Gespräch zwischen den verschiedenen Materialien, den Farben, Formen, Texten, Subtexten, ihr selbst, dem Betrachter usw. Dabei geht es in keinster Weise um eine Illustration der Texte. Neben biblischen und rabbinischen Texten rückten in den letzten Jahren zunehmend die Lyrik und Prosa von Else Lasker-Schüler, Rose Ausländer, Yehuda Amichai und Peter Weiss ins Zentrum ihrer künstlerischen Auseinandersetzung.

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