"Der Führer des Deutschen Reiches, der Visionär des neuen Europa, beging am 30. April 1945 um 15.30 Uhr gemeinsam mit Eva Braun Selbstmord. An diesem Tag, achtunddreißig Jahre später, werden wir, die griechischen Nationalsozialisten, aufrecht stehen, den ewigen Gruß entbieten und eine Schweigeminute einlegen. In unseren Herzen wird der Glaube an die Worte des Führers aufflammen, und innerhalb von ein oder zwei Generationen wird der Gerechtigkeit Genüge getan werden. In unseren Herzen brodelt der Glaube an den Sieg. Der Sieg wird unser sein. Dieser Sieg wird die nationalsozialistische Kosmogonie ebenso kennzeichnen wie den Zusammenbruch des Vergifters aller Völker, des internationalen Judentums. Der Kampf geht weiter, die Zukunft ist unsere."

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In dem oben genannten Text, der offiziell von der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte (Chrisi Avgi), der drittgrößten politischen Partei Griechenlands, veröffentlicht wurde, sind Hassreden gegen jüdische Menschen enthalten. Bei Antikriegsdemonstrationen der Goldenen Morgenröte waren die folgenden antisemitischen Parolen zu hören: "Axt und Feuer für die jüdischen Hunde" sowie "Juden, Mörder des Volkes". Ein Abgeordneter der Goldenen Morgenröte war Bassist in einer griechischen Hardrock-Band namens "Pogrom" gewesen. "Auschwitz", einer der Songs der Band, enthält Texte wie "fuck Anne Frank", "fuck the tribe of Abraham", "piss on the Wailing Wall", "Judenraus" und "Auschwitz, how much I love it". Nicht zuletzt sind in den Gerichtsakten der Goldenen Morgenröte auch Fälle von Schändung jüdischer Heiliger Stätten und Gedenkstätten verzeichnet. In engem Zusammenhang mit dem rechtsextremen Antisemitismus der Goldenen Morgenröte steht das antisemitische Buch "Juden: die ganze Wahrheit", das von dem Politiker Konstandinos Plevris veröffentlicht wurde, dessen politische Karriere eng mit dem ideologischen Konzept und dem politischen Kurs der Goldenen Morgenröte verknüpft ist.

Nach Anschuldigungen der griechischen Sektion der Helsinki-Gruppe und von Mitgliedern des Zentralrats der jüdischen Gemeinden in Griechenland wurde Konstandinos Plevris 2007 wegen des Antirassismusgesetzes von 1979 (N. 927-1979) vor Gericht gestellt. Obwohl er im ersten Prozess für schuldig befunden und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, sprach ihn das Gericht 2009 für nicht schuldig. Dieses Urteil löste eine Welle der Frustration und Enttäuschung im griechischen Judentum aus, dessen Vertrauen in die staatlichen Institutionen und die Justiz zutiefst erschüttert wurde.

Im Oktober 2020 entschied ein griechisches Gericht, dass die Partei der Goldenen Morgenröte als kriminelle Vereinigung tätig ist. Achtzehn ehemalige Abgeordnete der Partei - darunter der Parteivorsitzende Nikos Michaloliakos - wurden der Führung einer kriminellen Vereinigung für schuldig befunden.

Ein unabhängiges und kompetentes Justizsystem ist notwendig, um Einzelpersonen und Gruppen rechtlich zu verfolgen, die durch ihre Predigten und Aktionen antisemitische und rassistische Gefühle verbreiten und damit den sozialen Frieden untergraben und die kulturelle und religiöse Identität der Menschen beleidigen. Seriöse Medien, die sich der Wahrheit und Transparenz verschrieben haben, könnten Liberalismus und Toleranz in einer Gesellschaft definitiv fördern.

QUELLEN

(Quelle: Zeitschrift "Chrisi Avgi", zitiert in: Papaioannou, K. As milisoume kathara gia tin Akrodexia, Friedrich Ebert Stiftung und Hellenic League for Human Rights, Athen, 2014, S. 24. Übersetzt von M. Vassilikou, JMG)

Χρυσή Αυγή | Against antisemitism – Ενάντια στον αντισημιτισμό (Artikel "Gegen Antisemitismus" in einem Blog über Antisemitismus und die Erinnerung an die Shoah in Griechenland und Europa, veröffentlicht am 16. September 2016)

ANNOUNCEMENT FOR THE NEW GOLDEN DAWN MEMBER IN PARLIAMENT

Georgiadou, V. (2019), I Akra Dexia stin Ellada 1965-2018, Athens, Kastaniotis.

BILDER

Ο Μιχαλολιάκος ηττήθηκε και απειλεί πως η Χρυσή Αυγή «θα επιστρέψει στους δρόμους» (Artikel "Michaloliakos wurde besiegt und droht, dass die Goldene Morgenröte 'auf die Straße zurückkehren wird'", veröffentlicht am 8. Juli 2019)