general-image

Zwei Ausstellungen zum Leben der griechischen Juden vor der Shoah

Im Rahmen des Hannah-Projekts und dessen Ziel, das jüdische Leben zu fördern und ein besseres Verständnis der jüdischen Traditionen, Geschichte und dem jüdischen Beitrag innerhalb Europas vor der Shoah zu schaffen, präsentiert das Jüdische Museum Griechenland zwei sehr wichtige Ausstellungen mit fotografischem und audiovisuellem Material, das das Leben der griechischen Juden vor der Shoah betont. Dabei handelt es sich um die Ausstellungen „Bilder griechischer Juden“ und „Jüdische Nachbarschaften Griechenlands“. Beide wurden ursprünglich im Sonderausstellungsbereich des JMG präsentiert, später digitalisiert und sind nun öffentlich zugänglich.

Die Recherchen für die Sonderausstellung „Jüdische Nachbarschaften Griechenlands“ dauerten vier Jahre. Mit den in dieser Ausstellung präsentierten Fotografien versucht das Jüdische Museum Griechenland, verschiedene Aspekte des Lebens in den jüdischen Vierteln Griechenlands, vor allem vor dem Krieg, darzustellen. Der Besucher ist aufgerufen, an vertrauten, zeitlosen und universellen Geschichten teilzuhaben und ein lebendiges, wenn auch zwangsläufig partielles Bild einer an Traditionen und menschlichen Beziehungen reichen Lebensweise und einer Welt, die der Krieg für immer zerstört hat, wahrzunehmen.

Ebenso die Ausstellung mit dem Titel „Bilder griechischer Juden“, über die das JMG Zugang zu seinem Fotoarchiv verschaffte, das eine große Anzahl von Fotografien zu allen Aspekten der jüdischen Kultur in Griechenland enthält. Das Material im Museumsarchiv besteht aus originalen Schwarz-Weiß-Fotografien und gedruckten Kopien sowie Farbabzügen und Dias. All dieses Material wurde in etwa hundert Themenbereiche sortiert, um den Zugriff und die Archivierung zu erleichtern. Die Themen der Fotografien sind sehr vielfältig und deckt die meisten Aspekte des Lebens der Juden in Griechenland vom späten 19. Jahrhundert bis heute ab. Der gemeinsame Nenner der für diese neue JMG-Ausstellung ausgewählten Fotografien ist ihr ästhetischer Wert. Die Fülle an historischen Informationen, die mit der Kamera festgehalten wurden, spielt eine untergeordnete Rolle, da das Hauptziel der Ausstellung darin besteht, das Auge zu erfreuen und die Atmosphäre und den Stil einer Epoche zu vermitteln.