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BLUTVERLEUMDUNG: DIE AUFRECHTERHALTUNG DES MYTHOS DES JÜDISCHEN RITUALMORDES

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Im 17. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Sandomierz ein Ort der Konflikte zwischen Katholiken und Juden. Im Jahr 1628 wurden Juden beschuldigt, den Tod des Sohnes eines örtlichen Apothekers verursacht zu haben. Angeblich hatten sie das Kind entführt, ihm Blut abgenommen, seinen Körper zerstückelt und den Hunden zum Fraß vorgeworfen. Trotz der Ermittlungen wurden die beschuldigten Juden nicht verurteilt.

GESCHICHTSMISSBRAUCH

4. Antisemitism and Israel

Generell wird die Kritik an Israel oft mit antisemitischen Stereotypen aufgeladen und mit dem Nationalsozialismus verglichen. Typische Merkmale sind die Umkehrung von Tätern und Opfern und die Verneinung des Existenzrechts Israels. Die Behauptung, dass Israel absichtlich Kinder ermordet oder einen Völkermord an den Palästinensern begeht, ist eine beliebte Taktik zur Delegitimierung des jüdischen Staates und greift auf alte antisemitische Stereotypen wie die Blutverleumdung und den Topos eines imaginierten "Kollektivjuden" zurück. Im Antisemitismus werden Juden seit jeher bestimmte negative Eigenschaften zugeschrieben. Seit der Gründung des Staates Israel werden diese oft auch auf Israel projiziert. Israel wird vorgeworfen, den Weltfrieden zu bedrohen. Selbst populäre deutsche Autoren wie Gräfin Dönhoff und Günther Grass beziehen sich in ihren Artikeln "Völkischer Ordensstaat Israel" und "Was gesagt werden muss" auf dieses negative Stereotyp.

Dämonisierung des jüdischen Staates

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Bei Anti-Israel-Demonstrationen im Zusammenhang mit der jüngsten Gaza-Krise riefen Demonstrierende die Parole "Kindermörder Israel".
Der türkische Staatspräsident, der bei vielen in Deutschland lebenden Türkinnen und Türken beliebt ist, sagte in einer öffentlichen Sendung, dass Israelis so mörderische Blutsauger sind, dass sie sogar kleine fünf- und sechsjährige Kinder töten.

DAS POGROM VON KORFU 1891

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Das Pogrom von Korfu im April 1891 ist ein berüchtigtes Beispiel für eine Ritualmordanschuldigung, die ethnische Feindseligkeit, religiöse Leidenschaft und bestehende antijüdische Stereotypen schürte und außer Kontrolle geriet. Die Jüdinnen und Juden in Korfu wurden beschuldigt, ein Mädchen ermordet zu haben, um ihr Blut für rituelle Zwecke zu verwenden. Die jüdische Gemeinde geriet unter Belagerung. Die extremen Gewalttätigkeiten wirkten sich auch auf die Nachbarinseln Zakynthos und Lefkada aus, und die Nachrichten schockierten die Öffentlichkeit in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Österreich.