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HANNAH Newsletter Nr. 2

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"ANTI-NATO"-ANTISEMITISMUS: ANTIJÜDISCHE STIMMUNG IM ZUSAMMENHANG MIT DEM NATO-BOMBARDEMENT IN SERBIEN 1999

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Nach der Bombardierung Serbiens durch die NATO im Jahr 1999 kamen verschiedene antisemitische Narrative auf. Diese Narrative tauchen immer noch von Zeit zu Zeit auf, meist in extrem nationalistischen und antiamerikanischen Kreisen. Sie sind zwar in erster Linie antiamerikanisch, greifen aber in einigen ihrer Segmente auch auf traditionelle, typische und bekannte antisemitische Stereotypen und Mythen zurück. Basierend auf dem Mythos des "jüdischen Einflusses auf die amerikanische Außenpolitik" suggerieren diese Narrative, dass Juden an den Entscheidungsprozessen beteiligt waren oder dass Juden allein hinter den NATO-Bombardierungen Serbiens standen. Diese antisemitischen Erzählungen können so weit gehen, dass alle Juden für ihre angebliche Rolle bei den NATO-Bombenangriffen auf Serbien verantwortlich und rechenschaftspflichtig gemacht werden. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Loyalität der serbischen Juden in diesem Zusammenhang und es wird ihnen vorgeworfen, dass ihre Loyalität angeblich dem "Weltjudentum" und nicht Serbien und seinem Volk gilt.

BLUTVERLEUMDUNG: DIE AUFRECHTERHALTUNG DES MYTHOS DES JÜDISCHEN RITUALMORDES

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Im 17. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Sandomierz ein Ort der Konflikte zwischen Katholiken und Juden. Im Jahr 1628 wurden Juden beschuldigt, den Tod des Sohnes eines örtlichen Apothekers verursacht zu haben. Angeblich hatten sie das Kind entführt, ihm Blut abgenommen, seinen Körper zerstückelt und den Hunden zum Fraß vorgeworfen. Trotz der Ermittlungen wurden die beschuldigten Juden nicht verurteilt.

"OHNE ISRAEL GÄBE ES KEIN ANTISEMITISMUS"

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Das Narrativ, dass "nichts den modernen Antisemitismus mehr anheizt als der Staat Israel, würde dieser seine Politik ändern, würde auch der Antisemitismus in seinen vielen heutigen Facetten zurückgehen oder gar verschwinden" ist eine perfide Täter-Opfer-Umkehr. Plötzlich sind nicht mehr die Antisemiten schuld am Antisemitismus, sondern die Juden - oder der jüdische Staat Israel. Die nichtjüdische Welt reagiert sozusagen nur, wenn es sich um palästinensische Terroristen handelt, die angeblich einen "Freiheitskampf" gegen die "zionistischen Unterdrücker" führen, oder um deren Unterstützer in Europa und anderswo, die sich ihre "Israelkritik" nicht nehmen lassen wollen, egal wie antisemitisch sie sein mag. Adorno nannte dies "Projektion" - das Opfer wird dessen beschuldigt, was man selbst tut oder zu tun beabsichtigt.

GLEICHSETZUNG DES HOLOCAUSTS MIT DER BOMBARDIERUNG DEUTSCHER STÄDTE

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Die deutsche rechtsextreme Partei NPD und andere rechtsextreme Organisationen sprechen von der Bombardierung Dresdens und anderer deutscher Städte während des Zweiten Weltkriegs als "Bombenholocaust". Damit sollen diese Bombardierungen mit der Shoah gleichgesetzt werden, um die Einzigartigkeit dieses Menschheitsverbrechens zu mindern und die Täter zu entlasten.

DAS ZEIGEN VON (NEO-)NAZI-SYMBOLEN UND PORTRÄTS PROMINENTER FASCHISTISCHER IDEOLOGEN

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Die Verherrlichung der Nazi-Ideologie ist manchmal auf den Tribünen der serbischen Fußballstadien zu sehen. Vor allem die Anhänger des Belgrader Fußballvereins Rad sind für die Verwendung von Nazi-Symbolen bekannt. Diese "Fußballfans" zeigen oft Fahnen mit dem "Keltenkreuz", dem "SS-Totenkopf"-Symbol sowie Spruchbänder mit dem Bild von Dimitrije Ljotić, einem serbischen faschistischen Politiker und Ideologen, der 1935 die Jugoslawische Nationalbewegung (Zbor) gründete und während des Zweiten Weltkriegs mit den deutschen Besatzungsbehörden kollaborierte.

“DER GLÜCKSJUDE”

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Ein gereimtes "Gedicht" auf Polnisch [Übersetzung ohne Reime] "Um Geld zu Hause zu haben und es nie ausgehen zu lassen, muss man einen Juden zu Hause haben, der das Geld bewacht." "Wenn du in Armut bist, geh zum Juden."

SPIEGEL-TITELBILD, DAS DEUTSCHE JUDEN ALS OSTEUROPÄISCHE CHASSIDIM DARSTELLT

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Juden sind seit 1700 Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft, sie sind nicht “aus einer unbekannten Welt von nebenan". Um die deutsch-jüdische Geschichte darzustellen, hätte "Der Spiegel" auch Moses Mendelssohn, Bertha Pappenheim, Walther Rathenau, Max Horckheimer oder Rosa Luxemburg porträtieren können. Doch man entschied sich für ein Bild orthodoxer Ostjuden aus dem armen Berliner Scheunenviertel, wie man es aus der NS-Propaganda kennt.

GLEICHSETZUNG DES ISRAELISCHEN MILITÄRS MIT DER SS UND DER BEHANDLUNG VON ZIVILISTEN MIT DER DES HOLOCAUSTS

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Während des Libanonkriegs 1982 veröffentlichte die Leipziger Volkszeitung (LVZ) am 21. September 1982 eine Karikatur, die einen israelischen Soldaten zeigt, der durch Leichen in den Ruinen von Beirut marschiert, während ein SS-Offizier und ein amerikanischen Offizier für ihn klatschten. Die Bildunterschrift lautet: "Besser hätten wir's auch nicht erledigt!". Neben dem SS-Offizier liegt ein Leichenhaufen mit der Aufschrift "Babi Jar, UdSSR", neben dem Amerikaner ein Leichenhaufen mit der Aufschrift "Son My, Vietnam".

ANTISEMITISCHE GRAFFITI AN JÜDISCHEN HEILIGTÜMERN UND GEDENKSTÄTTEN

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Die Ergebnisse des Vandalismus gegen jüdische Stätten lassen sich wie folgt zusammenfassen: Graffiti mit religiösen Symbolen, Hakenkreuze, obszöne Symbole und Schändung von jüdischen Gräbern und Holocaust-Gedenkstätten. Diese Angriffe finden nicht nur in Athen und Thessaloniki statt, sondern in ganz Griechenland, was ihre Auswirkungen noch verstärkt, wenn man bedenkt, dass in Griechenland bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 10 700 000 Menschen nur 5 000 Juden leben.