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ANTISEMITISMUS UND COVID-19 VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN

Dr Kon on Stake

Das jahrhundertealte Stereotyp, dass Juden Krankheiten verbreiten, wurde während der Coronavirus-Pandemie reaktiviert.
Dr. Predrag Kon ist Leiter des Gesundheitskrisenteams der Republik Serbien, das für die Eindämmung der COVID-19-Pandemie zuständig ist. Dr. Predrag Kon ist Jude. Im November 2020 erschien in Novi Sad ein Graffiti "Dr. Kon am Pfahl" mit einem durchgestrichenen Davidstern. Die Abkürzung "Dr." wurde in Anführungszeichen gesetzt, um auf den Sarkasmus hinzuweisen, dass Dr. Kon kein "echter Arzt" ist.
In einem anderen Fall tauchten antisemitische Plakate in den Straßen Belgrads auf, auf denen behauptet wurde, die Pandemie sei nur ein Vorwand für die Errichtung einer "globalen jüdischen Regierung".

DIE WAHRHEIT ÜBER DIE KONZENTRATIONSLAGER DER NAZIS LEUGNEN

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Mit Hilfe pseudowissenschaftlicher Gutachten wird die Durchführbarkeit des Massenmords in den Konzentrationslagern der Nazis angezweifelt. Holocaust-Leugnende argumentieren beispielsweise, dass in den Gaskammern keine Rückstände von Giftgas gefunden wurden oder dass die Krematorien in Auschwitz für die Massenverbrennung von Leichen viel zu klein waren. Holocaust-Leugner wie David Irving argumentieren, dass es keine Beweise für Gaskammern in Auschwitz gibt.

DER KAMPF ZWISCHEN GUT UND BÖSE

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Der türkische Islamist Necmettin Erbakan (1926 - 2011) behauptete, dass die Jüdinnen und Juden (in seinen Worten: "Zionisten") vor mehr als 5.000 Jahren einen Plan für eine Weltordnung geschaffen haben, in der sie alles Geld und die gesamte Arbeitskraft kontrollieren. Das Judentum organisierte die Kreuzzüge, und weil die katholische Kirche gegen den Geldverleih war, wurde auf jüdisches Betreiben hin der Protestantismus geschaffen, um durch die Einführung des Kapitalismus alle für sich arbeiten lassen zu können. Auf diese Weise kontrolliert das Judentum die Welt, abgesehen vom Islam, und das ist der Kampf zwischen Gut und Böse, der Kampf zwischen diesem und dem Islam.

DER ANSCHLAG AUF DIE SYNAGOGE VON HALLE 2019

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Der deutsche Rechtsextremist Stephan Balliet (geb. 1992), der den Terroranschlag auf die Synagoge in Halle (Saale) verübte und dabei mehrere Passanten ermordete und verletzte, glaubte an eine antisemitische Version der Erzählung vom "Großen Austausch". Für ihn sind die Jüdinnen und Juden die treibende Kraft hinter der Masseneinwanderung von muslimischen und schwarzen Menschen nach Europa und Nordamerika, die angeblich die weißen Menschen ersetzen und so einen "Völkermord an der weißen Rasse" begehen.