Digitale Sammlung Antisemitischer Narrative

Diese digitale Sammlung ist eine Zusammenstellung ausgewählter Beispiele antisemitischer Erzählungen, die im Rahmen des HANNAH-Projekts zu Bildungszwecken gesammelt wurden. Die Projektpartner aus Deutschland, Griechenland, Polen und Serbien identifizierten die folgenden Kategorien: Alte antijüdische Stereotypen und Mythen, Rechtsextremismus, islamistischer Extremismus, Antisemitismus und Israel, Holocaustleugnung und -verfälschung, Antisemitismus in traditionellen und Online-Medien, zeitgenössische Verschwörungstheorien, visuelle antisemitische Darstellungen und länderspezifischer Antisemitismus, und schlugen Beispiele für einige der antisemitischen Narrative vor, die für die jeweiligen Kategorien typisch sind.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Sammlung keine Zusammentragung aller antisemitischen Narrative darstellt. Dennoch zeigen die vorgeschlagenen Beispiele, dass Antisemitismus heute in verschiedenen europäischen Gesellschaften trotz unterschiedlicher historischer und sozialer Umstände existiert. Einige antisemitische Narrative ähneln sich, andere sind spezifischer und lokaler.

Die Sammlung ist ein Zusatzmodul, das die anderen HANNAH-Bildungsprodukte in ihrem derzeitigen Format ergänzt. Die Sammlung lädt die Nutzerinnen und Nutzer dazu ein, über spezifische Gegenmaßnahmen für Beispiele verschiedener antisemitischer Narrative nachzudenken, indem eine Reihe von möglichen Aktivitäten vorgeschlagen werden. Die Idee ist, dass die Nutzerinnen und Nutzer sich auf ihre lokalen Gegebenheiten konzentrieren und über mögliche Reaktionen nachdenken, um verschiedene Formen des Antisemitismus zu entlarven und zu bekämpfen.

Beispiele:

GLEICHSETZUNG DES ISRAELISCHEN MILITÄRS MIT DER SS UND DER BEHANDLUNG VON ZIVILISTEN MIT DER DES HOLOCAUSTS

Kategorien: Visuelle antisemitische Darstellungen
Tags: (Jüdisches Kollektiv),

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Während des Libanonkriegs 1982 veröffentlichte die Leipziger Volkszeitung (LVZ) am 21. September 1982 eine Karikatur, die einen israelischen Soldaten zeigt, der durch Leichen in den Ruinen von Beirut marschiert, während ein SS-Offizier und ein amerikanischen Offizier für ihn klatschten. Die Bildunterschrift lautet: "Besser hätten wir's auch nicht erledigt!". Neben dem SS-Offizier liegt ein Leichenhaufen mit der Aufschrift "Babi Jar, UdSSR", neben dem Amerikaner ein Leichenhaufen mit der Aufschrift "Son My, Vietnam".

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DIE JÜDISCHE SÄUBERUNG IN POLEN

Kategorien: Antisemitismus & Israel
Tags: (Kommunismus), (Nationalismus - Populismus),

jpp

1967 gewann Israel den Sechs-Tage-Krieg. Moskau und die Satellitenstaaten der UdSSR unterstützten die arabische Koalition. Nach diesem Ereignis verschlechterten sich die Beziehungen zwischen dem "Ostblock" und Israel dramatisch. Polen brach die diplomatischen Beziehungen zu diesem Land ab. Ein Jahr später begann im Zuge interner Säuberungen in der Kommunistischen Partei eine antisemitische Kampagne, in deren Mittelpunkt israelfeindliche und antizionistische Themen standen.

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DER KAMPF ZWISCHEN GUT UND BÖSE

Kategorien: Islamistischer Extremismus
Tags: (Verschwörung), (Gier - Geld und Wucher), (Jüdische Macht), (Religiöser Antisemitismus),

Necmettin_Erbakan

Der türkische Islamist Necmettin Erbakan (1926 - 2011) behauptete, dass die Jüdinnen und Juden (in seinen Worten: "Zionisten") vor mehr als 5.000 Jahren einen Plan für eine Weltordnung geschaffen haben, in der sie alles Geld und die gesamte Arbeitskraft kontrollieren. Das Judentum organisierte die Kreuzzüge, und weil die katholische Kirche gegen den Geldverleih war, wurde auf jüdisches Betreiben hin der Protestantismus geschaffen, um durch die Einführung des Kapitalismus alle für sich arbeiten lassen zu können. Auf diese Weise kontrolliert das Judentum die Welt, abgesehen vom Islam, und das ist der Kampf zwischen Gut und Böse, der Kampf zwischen diesem und dem Islam.

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Die "Holocaust-Promotions-Lobby"

Kategorien: Holocaustleugnung & -verfälschung
Tags: (Holocaustleugnung/Verzerrung),

5. Holocaust Denial

Bei der Leugnung des Holocaust kommen verschiedene Strategien und Argumentationslinien zum Einsatz. Die extremste Strategie besteht darin, die Tatsache, dass der Völkermord an den Juden stattgefunden hat, ausdrücklich zu leugnen. Folglich wird geleugnet, dass Gaskammern in Konzentrationslagern zur Ermordung von Menschen verwendet wurden, oder es wird geleugnet, dass sie funktionstüchtig waren oder dass sie überhaupt existierten. Die Zahl der Holocaust-Opfer wird von mehreren Millionen auf einige hunderttausend Menschen reduziert. Und, die Sterblichkeit ist ausschließlich auf Unterernährung und Krankheiten zurückzuführen. Darüber hinaus wird grundsätzlich geleugnet, dass die nationalsozialistische Führung Pläne zum Völkermord hatte oder umsetzte. Holocaustleugner verfolgen im Wesentlichen zwei unterschiedliche Ziele: Deutschland soll von der Schuld der im Dritten Reich begangenen Verbrechen befreit und die NS-Herrschaft verharmlost werden. Holocaust-Leugner versuchen, ihre Behauptungen als seriöse Forschung darzustellen.

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